Marlies Appel
Curt Asker
Eve Aschheim
Thomas Gosebruch
Hanna Hennenkemper
Astrid Köppe
Bettina Munk
Kazuki Nakahara
Eric de Nie
Johannes Regin
Peter Riek
Dorothee Rocke
Hanns Schimansky
Christiane Schlosser
Malte Spohr
Sam Szembek
H. Frank Taffelt
Beate Terfloth
Konrad Wohlhage
Projekte mit:
Roger Ackling
Yvonne Andreini
Ka Bomhardt
Claudia Busching
Nadine Fecht
Bernhard Garbert
Jens Hanke
Alexander Klenz
Jana Troschke
Carsten Sievers
Rolf Wicker
Tian Yuan |
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Ausstellung vom 2. September 2005 - 6. Oktober 2005
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Konrad Wohlhage
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Orbis lineatus
Als Antwort auf Ihre Frage, biete ich Ihnen ein: ’Nein’ an. Am Anfang gab es bei Konrad Wohlhage
die Kunst. Er verliebte sich während seines Studiums in die Architektur. Das aufreibende
Spiel zwischen den im Vordergrund stehenden Aufgaben und Hintergrundarbeit begann, sein
Tanz zwischen Suche nach der ‘Idee für Dinge’ und Aufspüren der ‘Idee hinter den Dingen’
(Konrad Wohlhages Rezept?).
Konrad Wohlhages Zeichnungen, seine Malerei - sie begleiteten ihn ständig fordernd. Er hat
sie nur sehr selten öffentlich gezeigt. Jetzt in einer neuen Arbeitsphase wird im Atelier deutlich,
seine aufeinander gestapelten Arbeiten müssen ihre Ausdehnung auf den weißen Wänden im
räumlichen Zusammenhang einer Ausstellung erfahren. Konrad Wohlhages Form von Sprache
als Künstler wird nun ersehbar.
Ins Leere starren und endlich die Leere des weißen Untergrunds mit dem besetzen, was ungreifbar
im Kopf ist. Der Architekt in ihm hat unzählige, scheinbar greifbare Linienkombinationen
gespeichert. Vom Kopf über die Hand (Konrad Wohlhage schreibt sich Telefonnummern,
Namen, Worte in die Innenhand, um sie nicht zu vergessen) aufs Papier. Das unverhoffte
Zusammenführen von handgezeichneten Linien erfüllt sich als sinnliches Erlebnis. Hier ist der
Ort der Konzentration, der zur eigenen Orientierung führt. Er findet Linienverbindungen die
füreinander bestimmt zu sein scheinen, das Abenteuer eines mehrdeutigen Miteinanders zu
versuchen. Ein und dieselbe Geschichte geht weiter, Bild für Bild, bis sie von einer anderen
Bildkombination erneuert abgelöst wird. Das Wiederholen ist nicht die Wiederkehr des
Gleichen, er lotet Rhythmen seiner Linienspuren aus und die Tonabfolgen seiner Untergründe.
Auf Letztere, ihr farbig vermischtes Eigenleben in Weißblaugrau, Weißrotgrau, Gelb, Grüngelb,
fällt der zweite Blick, bei dem man vom Künstler erschaute Berliner Luftbilder zu erkennen
glaubt.
Konrad Wohlhage hat sein Linienziehen verlangsamt - hinausgezogen in eine andere Dimension.
Linienziehen gegen den Widerstand seiner eingestrichenen Untergründe. Er legt die Striche
geradezu frei als helle Liniengebilde über malerisch bewegten Flächen. Linien, täglich wieder
und wieder herauskratzen, neu verbinden, sie prägen ihm seinen eigenen Rhythmus auf. Zeit
scheint sich endlos zu entwickeln und der heutigen computerbesetzten Hochgeschwindigkeit
zuwiderzulaufen. Nachvollziehbaren Zeichen nachzusehen ist anachronistisch? Konrad Wohlhage
verschenkt Zeit.
Die Ausstellung lief vom 2. September 2005 bis zum 6. Oktober 2005
Galerie Inga Kondeyne HACKESCHE HÖFE, HOF IV Rosenthaler Str.40/41 10178 Berlin Tel/Fax: 030/2813113 http://www.GalerieKondeyne.de
Öffnungszeiten: Di-Fr 14-18 Uhr, Sa 12-17 Uhr
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