JOHANNES REGIN

Johannes Regins Arbeiten fordern zum genauen Hinschauen auf; es ist ein Hineinsehen in sich überlagernde Spurenfragmente mit kleinsten Abweichungen seiner Punktsetzungen, von Spannungsverschiebungen im Rhythmus seiner Raster. Durchsickernde, alte Farbspuren und Zeichenreste erregen Aufmerksamkeit. Eine überraschende Fülle in der gleichmäßig erscheinenden Ordnung dieser meditativen Bildräume wird wahrnehmbar. Bei den einzelnen Punkten handelt es sich in der aktuellen Arbeitsphase um zweifach und dreifach übereinander gesetzte Punktzeichen. Momente der Sammlung, der Konzentration des Künstlers übertragen sich auf uns Betrachter. Regin lässt sich auf das von ihm bewußt, in längerem Prozess ausgewählte Fundmaterial ein. Ihm ist sofort klar, wie groß seine unzählbaren Punkte zu sein haben, erkennt, ob sie zeichnerisch oder malerisch aufgesetzt bzw. ins Material hineingestochen, -gestanzt oder reingemeißelt werden müssen. Fundstücke sind ein Gegenüber für ihn, er schaut in ihre Geschichten hinein; sanft berührend oder hart gesetzt, wird ein Schwebezustand hervorgerufen.

Kräftigere Farben kommen jetzt von den Rändern aus mit ins Spiel. Auch hier finden oft feine Farbüberlagerungen statt. Regin erzeichnet sich ein nuanciertes Gerüst, das stabil ist für Veränderungen in seiner Welt.

Johannes Regin’s works call for a close look; it is a look into overlapping fragments of traces with the smallest deviations of his point settings, of tension shifts in the rhythm of his grids. Seeping, old traces of paint and remnants of signs attract attention. A surprising abundance in the evenly appearing order of these meditative pictorial spaces becomes perceptible. In the current phase of work, the individual dots are double and triple dot signs placed on top of each other. Moments of collection, of concentration of the artist are transferred to us viewers. Regin gets involved with the found material he has consciously selected in a lengthy process. It is immediately clear to him how large his innumerable dots have to be, whether they have to be applied by drawing or painting or whether they have to be pierced, punched or chiseled into the material. Found objects are a counterpart for him, he looks into their stories; gently touching or hard set, a state of suspension is evoked.

Biography

1986 in Neubrandenburg geboren, lebt und arbeitet in Berlin und Spechthausen; 2007–2012 Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee; 2013 Meisterschüler bei Prof. Hanns Schimansky; 2013 Mart-Stam-Preis; Ausstellungen: 2013 Kazuki Nakahara, Johannes Regin, Galerie Inga Kondeyne, Berlin; Umraum, Fahrbereitschaft, Berlin; One site, Pavillon am Milchhof, Berlin; Prolog, Institut für alles Mögliche, Berlin; Selektive Blindheit, Kunsthalle Hamburger Platz, Berlin; Erfindungsdrang, P142, Berlin; 2014 Vis-a-Vis, Projektraum, Bethanien, Berlin; Berlin Masters, Arndt Contemporary, Berlin;springhouse, Tannestraße 2, Dresden; Imaginäre Größe, Schaufenster, Berlin; paperworks/works on paper, Galerie Inga Kondeyne/Wichtendahl Galerie, Berlin; Starting Grid, curated by Hamish Morrison Display Gallery, London; 2016 beyond, Contemporary art from Amsterdam and Berlin,;St. Johannes Evangelist-Kirche, Berlin; Leerraum, Projektraum der Alten Gießerei, Berlin; Drawing Performance: Abstraction from Berlin and the United States; 2017 Marxhausen Gallery of Art, Tug Boat Gallery, Lincoln, Nebraska, Concordia University Seward, Nebraska, USA; Johannes Regin, Galerie Inga Kondeyne, Berlin; 2018 Focus on Abstraction, Potatoes, Prunes and Prism, Pavillon am Milchhof, Berlin; 2019All about paper, Galerie Carolyn Heinz, Hamburg; 2020 Schulterblick 40!, Galerie Inga Kondeyne, Berlin

CV

Enquiry