Im Atelier vor seinen Zeichnungen spricht Kazuki Nakahara vom Wind, den er zunehmend zeichnerisch wehen lassen will. Felder mit vielfältigen, in ihren Erscheinungsformen geheimnisvollen Struktursetzungen, denen man als Betrachter sofort genauer nachgehen möchte, löst er auf. Kazuki Nakahara spricht davon, dass die Zeichen ohne Gewicht, frei schwebend ins Weiß eindringen. Sie sind von ihm aus der Regelmäßigkeit befreit worden. Das Weiß enthält nichts Subjektives für ihn. Es ist etwas Elementares, in das der Betrachter Assoziationen fügen kann. Natürlich hat Kazuki Nakahara in seinem Denken das fünfte Element, das es in der Japanischen Tradition verankert ist, verinnerlicht: die Leere.
Der Künstler läßt die Winde im Geist über die Papiere ins Weiß hineinziehen und bringt die Leere auch mit Hilfe von schwarzen Kohlelinien, die kontrastierend über seine Formate fliegen, zum Strahlen.
In the studio in front of his drawings, Kazuki Nakahara speaks of the wind that he increasingly wants to let blow in drawings. He dissolves fields with manifold structural compositions, mysterious in their manifestations, which the viewer immediately wants to investigate more closely. Kazuki Nakahara speaks of the characters penetrating into the white without weight, free-floating.
They have been freed by him from regularity. The white contains nothing subjective for him. It is something elemental, into which the viewer can insert associations. Of course, Kazuki Nakahara has internalized in his thinking the fifth element, which it is anchored in the Japanese tradition: emptiness.
The artist lets the winds in his mind pass over the papers into the white and also makes the emptiness shine with the help of black charcoal lines that fly over his formats in contrast.
1980 in Kagawa/Japan geboren; 2000-05 Studium an der Yokohama City University; 2005-10 Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee; 2010/11 Meisterschüler bei Hanns Schimansky;
Preise (Auswahl) 2020, Egmont Schaefer Prize for Drawing, Berliner Kabinett e.V.; Berlin; 2017 „Christine Perthen Preis für Radierung“, Berlinische Galerie, Berlin; 2013/14 Studienaufenthalt in London (Pola Art Foundation,Japan); 2011 „Mart Stam Förderpreis“, Mart Stam Gesellschaft, Berlin; 2010 BBK Leipzig e.V.,1.Preis „Ereignis Druckgraphik 2“;
Ausstellungen (Auswahl): 2011
Centre for Recent Drawing, London, fruehsorge contemporary drawing, Berlin,
„Anschlüssel London-Berlin“; 2009, 2010, 2011, 2013, 2015, 2017 Galerie Inga
Kondeyne-Raum für Zeichnung, Berlin; 2014 Centre for Recent Drawing, London,
„travelling light“; 2016/2017 Tug Boat Gallery, Lincoln, Nebraska
(USA); Marxhausen Gallery of Art, Concordia University Seward of Nebraska
(USA), “Drawing Performance: Abstraction from Berlin and the United
States”; 2018 Kunstverein Eislingen, „8.biennale der zeichnung
– ausgezeichnet“; Galerie Parterre Berlin, „ Zeichnung der Gegenwart
(II)“; 2019 “Im Kosmos der Zeichnung”, kuratiert durch Dr. Anne Marie
Freybourg, DRK Kliniken Berlin-Westend; 2021
„Dem WInd folgen“, Gallery Rupert Pfab, Düsseldorf; 2022 „Wind
im Weiss“, Gallery Inga Kondeyne, Berlin
Katalog: KAZUKI NAKAHARA, Egmont-Schaefer-Preis für Zeichnung 2020, Berliner Kabinett e.V.,, Galerie Parterre, Berlin mit einem Text von Andreas Schalhorn