HANNA HENNENKEMPER

Hanna Hennenkemper’s zeichnerische Arbeiten erscheinen oft sinnlich präsent und nahezu plakativ in ihrer klaren Formensprache.
Auf inhaltlicher Ebene zeigen sich die dargestellten Dinge jedoch zutiefst ambivalent, als widerstünden sie nachdrücklich jedem Begehren nach eindeutiger Lesbarkeit und Festlegung.

Aus der Druckgrafik heraus entwickelt Hennenkemper dabei aktuell eine Haltung, die Wiederholung im Zusammenhang mit der Formatierung von Wissen und Inhalten thematisiert.

In neueren Arbeiten, in welchen sie mit musealen Objekten und deren zeichnerischer Darstellung arbeitet, steht daher der Umgang mit Praktiken der (Weiter)Erzählung und Geschichtsschreibung im Vordergrund. Die Zeichnung ist dann eine Darstellungs- und Dokumentationsform, die den Rekurs auf das Unterbewusste wahrt und offenlegt, welches sich unentwegt über unsere Rezeption von Geschichte und den Gegenständen ihrer Überlieferung legt.

So berühren die Zeichnungen den blinden Fleck einer jeden Darstellung und Überlieferung – in diesem Sinne sind die (Auf)Zeichnungen Hennenkemper’s vor allem eines: …radikal privat.


Hanna Hennenkemper’s graphic works often appear sensually present and almost striking in their clear formal language.
On the level of content, however, the depicted things show themselves to be deeply ambivalent, as if they emphatically contradict any desire for unambiguous legibility and definition.
From printmaking, Hennenkemper is currently developing an attitude that thematizes repetition in connection with the formatting of knowledge and content.
In more recent works, in which she works with museum objects and their graphic representation, the focus is therefore on dealing with practices of (further) narration and historiography. Drawing is then a form of representation and documentation that preserves and reveals the recourse to the subconscious, which incessantly overlays our reception of history and the objects of its transmission.
Thus the drawings touch the blind spot of every representation and tradition – in this sense Hennenkemper’s (Auf)drawings are above all one thing: …radically private.

Biography

Geboren 1974 in Flensburg, lebt in Berlin und Stuttgart

Sie studierte Zeichnung und Druckgrafik bei Prof. E. Thieme an der Muthesius-Kunsthochschule in Kiel und bei Prof. H. Schimansky an der weißensee kunsthochschule berlin.

Seit 2006 unterrichtete sie an der weißensee kunsthochschule berlin, an der Burg Giebichenstein in Halle an der Saale und an der hslu in Luzern / Schweiz zeitgenössische Zeichnung und Druckgrafik. Hanna Hennenkemper lehrte im Rahmen einer Gastprofessur zeitgenössische Druckgrafik an der weißensee kunsthochschule berlin.

2008 erhielt sie das Arbeitsstipendium der Aldegrever-Gesellschaft Münster, 2010 das Stipendium des Landes Schleswig-Holstein im Schloss Salzau, 2012 das Stipendium des Edvard-Munch-Hauses / Warnemünde, 2014 das Residenzstipendium des Künstlerhauses München, 2017 das Residenzstipendium der Goethe-Institutes im Museu do Trabalho, Porto Alegre / Brasilien, 2019 ein Recherche-Stipendium des Berliner Senates und 2020 das Kulturprojektestipendium/ Berlin; seit 2022 Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

Sie ist in nationalen und internationalen Ausstellungen und Sammlungen vertreten. 2010 erhielt sie die Auszeichnung „Dr. Herbert-Zapp-Preis für junge Kunst “und 2012 den „Christine-Perthen-Preis der Berlinischen Galerie, Museum für moderne Kunst, Fotografie und Architektur in Berlin“.

Sie engagiert sich im VdBK 1867 und organisiert / kuratiert zusammen mit Ludwig Seyfarth (Kunsthistoriker und Kurator im KAI 10 / Arthena-Foundation in Düsseldorf) die internationale Ausstellungsreihe zur zeitgenössischen Zeichnung „The body of drawing“.

Kat. ‚Re: privat‘, 2017, galerie pankow, Berlin

Born 1974 in Flensburg, lives and works in Berlin.
She studied drawing and printmaking with Prof. E. Thieme at the Muthesius Academy of Fine Arts in Kiel and with Prof. H. Schimansky at the weißensee kunsthochschule berlin.
Since 2006 she has taught contemporary drawing and printmaking at the weißensee kunsthochschule berlin, at the Burg Giebichenstein in Halle an der Saale and at the hslu in Lucerne / Switzerland. Hanna Hennenkemper taught contemporary printmaking at the weißensee kunsthochschule berlin as a visiting professor.
In 2008 she received the working scholarship of the Aldegrever Society Münster, 2010 the scholarship of the state of Schleswig-Holstein in Salzau Castle, 2012 the scholarship of the Edvard Munch House / Warnemünde, 2014 the residency scholarship of the Künstlerhaus Munich, 2017 the residency scholarship of the Goethe Institutes in the Museu do Trabalho, Porto Alegre / Brazil, 2019 a research scholarship of the Berlin Senate and 2020 the cultural project scholarship/ Berlin; since 2022 professorship at the State Academy of Fine Arts Stuttgart.
She is represented in national and international exhibitions and collections. In 2010 she received the award „Dr. Herbert-Zapp-Preis für junge Kunst „and in 2012 the „Christine-Perthen-Preis der Berlinischen Galerie, Museum für moderne Kunst, Fotografie und Architektur in Berlin“.
She is involved in the VdBK 1867 and organizes / curates together with Ludwig Seyfarth (art historian and curator at KAI 10 / Arthena Foundation in Düsseldorf) the international exhibition series on contemporary drawing „The body of drawing“.

CV

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